Richtig bügeln – so geht’s
- Pflegeetikett beachten
- nicht alle Stoffe feucht bügeln
- Temperaturunterschiede bei Materialien
- teilweise von links bügeln
- Bügeln gehört schon seit dem Mittelalter zu den Hausarbeiten. Während die Bügeleisen damals einfach mit Glut befüllt wurden, bieten moderne (Dampf-)Bügeleisen eine ganze Reihe unterschiedlicher Einstellungsmöglichkeiten, die das Bügeln sehr einfach gestalten.
- Stoffe aus verschiedenen Materialien stellen unterschiedliche Ansprüche an die Temperatur, aber auch an die Feuchtigkeit beim Bügeln. Nicht bei allen sollte die Dampffunktion zum Einsatz kommen.
- Einen wichtigen Hinweis erhalten Bügelanfänger*innen stets auf dem Pflegeetikett. Hier findest du Angaben zur Temperatur, aber auch, ob du das Kleidungstück überhaupt bügeln solltest.
Warum bügeln?
Die Motivation, um Wäsche überhaupt zu bügeln, ist wohl das ordentliche Aussehen, das kaum möglichst ist, wenn eine Person mit zerknitterter Wäsche auftritt. Doch auch darüber hinaus bietet das Bügeln einen praktischen Nutzen: In den platt gedrückten Fasern können sich weniger Staub und Schmutz sammeln, die Wäsche bleibt länger frisch. Das gilt im Übrigen auch für die Belastung durch Keime, die bei heiß gebügelter Wäsche deutlich geringer ausfällt.
Die richtige Ausstattung
- Dampfbügeleisen oder Bügelstation
- Bügelbrett (für Menschen, die nur extrem selten bügeln, reicht auch eine dicke Decke als Unterlage aus)
- ggf. Sprühflasche
Bügelsymbole beachten
Beim Bügeln von Kleidungsstücken kommt es im Wesentlichen auf die richtige Einstellung der Temperatur an. Daneben sollte man nicht alle Materialien mit dem Dampfbügeleisen bügeln, da ein empfindlicher Stoff darunter leiden kann. Die Bügelsymbole, die du auf den meisten Etiketten von Bekleidung im Kragen oder einem anderen Teil der Innenseite finden kannst, geben wichtige Hinweise über das richtige Bügeln von Stoffen.
Die wichtigsten Bügelsymbole sind:
- durchgestrichenes Bügeleisen: nicht bügeln
- Bügeleisen mit einem, zwei oder drei Punkten: Die Punkte stehen für die Temperaturstufen deines Bügeleisens, die du entsprechend des Symbols einstellen solltest. Vor allem Stoffe mit drei Punkten solltest du im feuchten Zustand bügeln, damit auch wirklich alle Falten verschwinden.
Wäschestücke nicht bei zu hoher Temperatur bügeln
Nicht jeder Stoff verträgt die maximale Temperatur eines Bügeleisens. Vor allem Stoffe wie Polyester schmelzen bei einer zu hohen Temperatur innerhalb von Sekunden zusammen. Auch hier hilft ein Blick auf das Etikett, das auch Angaben zur maximalen Temperatur enthält.
Beginne beim Bügeln mit den Kleidungsstücken, die nur eine geringe Temperatur vertragen. So lassen sich später Wartezeiten verhindern, da das Bügeleisen zwischendurch nicht erst abkühlen muss.
| Material | Temperatur | Hinweis |
|---|---|---|
| Kunstfasern (z. B. Acryl, Polyester, Nylon) | niedrige Temperatur |
|
| Mischgewebe | geringe bis mittlere Hitze | Pflegeetikett beachten |
| Wolle/Viskose | niedrige Temperatur |
|
| Baumwolle und Leinen | große Hitze |
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| Seide | geringe Hitze |
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Wann das Bügeleisen die richtige Temperatur erreicht hat, erkennst du übrigens entweder an einem Licht, das an- oder ausgeht oder auch einer Anzeige am Display.
Stoffe haben verschiedene Eigenschaften
Während Seide auch ohne Bügeln fast knitterfrei ist, ist Leinen eine echte Herausforderung für jedes Bügeleisen. Hier tut man gut daran, den Stoff stets feucht zu bügeln. Andernfalls besteht kaum eine Chance, dass der Stoff nach dem Waschen auch nur ansatzweise wieder glatt wird. Bei Polyester hingegen ist es wichtig, nur eine geringe Temperaturstufe zu wählen und den Stoff von links zu bügeln, damit er später nicht unangenehm glänzt. Das Bügeln von Links empfiehlt sich im Übrigen grundsätzlich auch bei folgenden Materialien:
- Kord
- Leinen
- Viskose
- Satin
- Seide
Für empfindliche Stoffe empfiehlt sich ein sauberes, Stück Stoff, das du zwischen das Wäschestück und das Bügeleisen legen kannst. Dieses sollte je nach Material entweder trocken oder auch befeuchtet sein.
Wäsche feucht bügeln
Beim Bügeln erzielst du bessere Ergebnisse, wenn der Stoff noch leicht feucht ist. In diesem Zustand lassen sich Falten deutlich einfacher entfernen als bei vollkommen durchgetrockneten Stoffen. Trocknest du deine Wäsche mit einem Wäschetrockner, wähle die Option bügeltrocken. Der Trockner stoppt dann, bevor die Wäsche richtig schranktrocken ist – ideal für das Bügeln.
Verschiedene Kleidungsstücke richtig bügeln
Bei jedem Kleidungsstück gibt es Besonderheit, auf die du achten musst, damit es faltenfrei wird und der Stoff unter falschen Einstellungen des Bügeleisens leidet. So gelten für ein Sakko beispielsweise komplett andere Regeln als für eine einfache Jeans oder auch T-Shirts, und es ist hilfreich, einige Tricks zu kennen.
Alternative zum Dampfbügeleisen: die Sprühflasche
In den meisten Fällen erleichtert ein Dampfbügeleisen das Bügeln ungemein. Eine Alternative kann allerdings auch eine einfache Sprühflasche sein, mit der du die Wäsche vor dem Bügeln befeuchtest. Einige Tropfen Weichspüler im Sprühwasser vereinfachen die Bügelarbeit zusätzlich.
Wäsche vor dem Zusammenlegen abkühlen lassen
Damit die Wäsche nicht direkt neue Falten bildet, hänge sie nach dem Bügeln entweder direkt auf einen Kleiderbügel oder lasse sie ausgebreitet auskühlen. Erst dann ist es sinnvoll, sie zusammenzulegen.
Das Bügeleisen regelmäßig reinigen
Um optimale Ergebnisse beim Bügeln zu erzielen, hilft es, das Bügeleisen immer mal wieder zu reinigen. Oft verschmutzt die Bügelsohle über kurz oder lang, sodass sich beim Bügeln Flecken auf der Wäsche bilden können.
Bei Dampfbügeleisen ist zudem immer wieder das Entkalken des Bügeleisens angesagt, wenn du nicht konsequent auf kalkfreies Wasser zum Befüllen setzt. Allerdings raten einige Hersteller davon ab, ausschließlich destilliertes Wasser zu nutzen und stattdessen Leitungswasser mit dem Destillat zu mischen. Das verringert zumindest den Kalkanteil und eine Reinigung ist weniger häufig nötig.
Sicherheit beim Bügeln
Bügeleisen können sehr heiß werden. Halte das Bügeleisen daher stets fern von kleinen Kindern. Vor dem Aufräumen lasse das Bügeleisen mindestens für 10-15 Minuten abkühlen, um eine Brandgefahr auszuschließen. Ein heißes Bügeleisen solltest du zudem niemals mit der Bügelsohle nach unten unbeaufsichtigt stehenlassen.
Es gibt inzwischen eine ganze Reihe von Bügeleisen mit integrierten Sicherheitsfunktionen. Diese reduzieren das Risiko von Verletzungen und Unfällen weiter. Merkmale sind hier z. B. eine automatische Abschaltfunktion oder kabellose Bügeleisen.
Kommt es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen dennoch zu einer Verbrennung, lässt du für mindestens 20 Minuten sehr kaltes Wasser über die betroffene Stelle laufen. Vermeide Eis, Öl Butter oder auch Sojasauce auf der Verbrennung. Diese können ernsthafte Hautschädigungen nach sich ziehen.
Bügelarbeit reduzieren
- Wäsche schon zum Trocknen auf einen Bügel hängen, davor einmal kräftig ausschütteln. Das reduziert die Faltenbildung deutlich.
- Bei engen Klamotten zeichnen sich weniger Falten ab.
- Hemden nach dem Waschen im Bad aufhängen. Der heiße Dampf der Dusche verringert die Falten deutlich, sodass teilweise gar kein Bügeln mehr nötig ist.
- Alufolie unter dem Bügelbrettbezug reflektiert die Hitze, sodass die Wäsche direkt von beiden Seiten gebügelt wird.
- Trägt man Blusen und Hemden ohnehin unter einem Sakko reicht es aus, die Vorderseite zu bügeln.
Weiterführendes
Frag Mutti weiß natürlich auch, wie man richtig bügelt. Hier sind die Grundlagen Teil 1:
Die Bügelmeisterin hat weitere Tipps zum spielend einfachen bügeln:
In diesem Video kannst du dir einige Wäsche-Hacks aneignen:
Bügeln ohne Bügeleisen – mit diesen Lifehacks gelingt es:
